Meine Gedanken für Menschen ü50

Ja, es wurde auch nicht abgedruckt - ein Thema, das ZU heiss ist für mein eigenes Land und auch für andere - wie ich höre von Menschen, die mir geschrieben haben, sogar schon in Indien, den USA und weiteren Ländern wird den Menschen über 45 immer weniger Platz gegeben - und dann wundert sich die Gesellschaft, warum der Drogenkonsum - die Spielereien und die Krankheiten wie Demenz und so zunehmen? Mich wundert es gar nicht!

Ja, er ist immer lauter geworden - jener Schrei der Ü-45 Generation.
Bis er sich in diesem Schreiben entleerte. Es ist klar, dass sämtliche Medien gewissen Zensuren unterliegen. Als ich damals in der Filmbranche gearbeitet habe, wurde uns das nur zu extrem vor Augen geführt.

Dort gab es schon damals Probleme von Filmen, die kritisiert wurden und dann stand es GANZ anders in der Zeitung. Schliesslich ist die 4. Säule des Parlaments den Medien eingeräumt.
Deshalb würde ich sogar verstehen, wenn es nicht mal abgedruckt werden darf.

Trotzdem ich gebe nicht auf - schon gar nicht für meine lieben Menschen/Freunde, die in derselben
Situation sind!

Der Wegwerf-Job

Es wird eine Zeit kommen, da werden auch Sie reif für den Abfall.

Diese Zeit kommt mit unerbittlichen Schritten auf Sie zu so nach 45 Jahren Ihres Lebens.

Die Pensionskasse wird dann zu teuer für die meisten KMUs.

Logan's Run - The Island; sicher gibt es noch mehr von diesen Filmen mit der Message: «Du, Mensch, Du bist eindeutig ZU ALT, um überhaupt noch genommen zu werden; Deine Zeit ist so was von abgelaufen!» Oder: «Mit Deinen Organen können wir noch was tun… Du darfst als Ersatzteillager dienen für die zahlende Masse».

Da ich seit Jahren nebenbei Menschen aufbaue - Ihnen den Mut wiedergebe, sie aus dem Gefühls-Schrottplatz hole, wieder auf die Beine stelle, damit sie wieder bei sich sind, sich wieder GANZ fühlen, weiss ich sehr wohl wie es in jenen Seelen aussieht. Ja, GRATIS – ich möchte nichts dafür. Das ist «nur ein kleiner menschlicher Tropf» auf den heissen Stein – er heisst Compassion – Mitgefühl für andere Menschen, die es gerade jetzt brauchen, denn von anderer Seite sind sie durch die Schablone gerutscht.

Dass wir aussortiert werden, sind auch Schläge, aber glücklicherweise sieht man die nicht. Die Seelenschäden, von jenen, die so malträtiert werden oder worden sind, sähe man nur von innen. Sie siechen so dahin – irgendwann geht denen einfach nur das Licht aus… Eine elegante Lösung, nur eine Urne oder ein Grabstein mehr, in Wänden, Böden oder verstreut.

Ja, auch ich bin schon seit längerer Zeit Schrott, denn ich werde dieses Jahr 55.

Bei mir ist es sogar noch "viel schlimmer"; denn mein CV sieht durch die vielen Wechsel aus wie die Äcker nach der Ernte. Alles weg nur noch ein paar Blättchen hier und da.

Seit meinem Kontinentalwechsel kam es nur noch zu beruflicher Inkontinenz; es tröpfelte mehr oder weniger lang hie und da dahin.

Heute werden wir nach Alter, Papier und Aussehen sortiert (war schon in den 80er Jahren so, damals arbeitete ich mal temporär für ein Riesen-Schweizer Unternehmen; es hiess S-Air). Früher wurden wir mal nach Können eingestellt, alles andere war unwichtig – die Erfahrung zählte zuerst.

Heute ist man wie frau Gift fürs Unternehmen, wenn wir in die Jahre kommen.

Den Trost der ein Mensch braucht, der 35 (!!!) Jahre in derselben Firma war, um dann aussortiert zu werden, den habe ich leider (noch) nicht gefunden.

Denn jener Mensch befindet sich in der gleichen Lage wie ich, nur hätte er jenen CV, den ich nicht besitze...

Es ist also tatsächlich und in erster Linie NUR NOCH das Alter.

Ein schwacher Trost weht dennoch durchs ehrwürdige Gehölz; das Alter windet sich unerbittlich seine Bahn durch die verwitterten Stämme des Waldes und bestürmt jeden, der es wagt sich jener Bö in den Weg zu stellen.

Das Alter befindet sich im Rad der Zeit - rollt auf uns zu ehern und stetig.

Der Trost bleibt, denn jene jährliche "Umdrehung" lässt keine/n aus. Alle werden sich in jenem Zahnrad finden; aufgespiesst in dessen nagenden Zähnchen, verloren im Universum des Stellendickichts, weggeworfen und geächtet von unseren eigenen Mit(???)menschen (Menschen? ist das menschlich???).

Erbarmungslos bahnen sich jene, die einst das Herz willkommen hiessen, den Weg. Jene, die das Geld besitzen, das sie nicht gerne teilen und wenn, dann nur mit jüngeren billigeren Arbeitskräften.

Jener Weg ist nun gepflastert mit den edlen noch schwach schlagenden ausgepumpten Herzen derer, die einst die neuen jungen fest pochenden Herzen ausgebildet hatten.

Unsere Gesellschaft will es so, die Politik sagt: IHR HABT EUREN EIGENEN WEG SELBER GEWÄHLT, Ihr habt damals so abgestimmt mit unserer direkten Demokratie.

Tja, da denke ich immer wieder an die http://www.tell.ch/schweiz/sommerzeit.htm; an den damaligen parlamentarischen Entschluss und finde es total amüsant, sich so süffisant über die Menschen lustig zu machen; ein blümerantes Gefühl hinterlassend.

Es macht sich gut, wenn die Ausgesteuerten nicht mehr in den RAV-Zahlen erscheinen, die Arbeitslosigkeit ist somit gefallen, ein grosser Gefallen an das Renommee der so gefälligen Schweiz.

Müllhalden – alles, was dort liegt, ist abgeschottet von der Menschheit – es ist brandgefährlich dort zu wühlen. Es können Unfälle passieren. Ja, die Unfälle sind schon gewesen, sie sind am Verwesen, sie heissen Ü45.

Renne, so lange Du noch kannst – renne weg – wie Logan, das Alter holt Dich sonst ein…